Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

6. Juni 2016

Schauspieler Sebastian Urzendowsky über seine Rolle als Neonazi: Irgendwann überwindest du die Scheu vor dieser Hitlersprache

In der aktuellen ZEIT CAMPUS erzählt Schauspieler Sebastian Urzendowsky von seiner Vorbereitung auf seine Rolle als Neonazi Uwe Böhnhardt im ARD-Film „Heute ist nicht alle Tage“: Neben intensivem Training in einer Kampfsportschule, habe er „viel über Böhnhardt gelesen und war auch bei einem Verhandlungstag“, sagt er im Interview. Im Team hätten sie sich zudem gegenseitig gepusht:„Irgendwann kriegst du die Denkstrukturen mit und überwindest die Scheu vor dieser Hitlersprache. Das ist wie bei einem Spiel: Wer setzt noch einen drauf, wer erzählt den dreckigsten Naziwitz?“

Auch abends hätten er und seine Kollegen sich in einer aggressiven Stimmung gehalten. Sie hätten sofort einen rassistischen Kontext herstellen können, ohne die Haltung zu übernehmen, so der Schauspieler. „Nach den Dreharbeiten musste ich mir zweimal auf die Zunge beißen.“ Anfangs hatte Urzendowsky die Rolle für sich nicht in Betracht gezogen: „Ich wäre bei Böhnhardt selbst nicht auf die Idee gekommen, mich zum Casting einzuladen. Böhnhardt schlägt in dem Film Leuten in die Fresse und brüllt rum. Dieses Gewalttätige, dieses Physische, die Art Männlichkeit, das hat mir anfangs sogar der Regisseur Christian Schwochow nicht zugetraut“, sagt er.

Als Nächstes dreht der Schauspieler zwei Studentenfilme, was er sich aber auf Dauer nicht leisten könne: „Dieses Jahr komme ich durch, ich kriege auch von der Steuererklärung vom letzten Jahr was rein, hoffe ich. Groß shoppen gehe ich gerade nicht.“

Die aktuelle Ausgabe ZEIT CAMPUS inklusive Extraheft zum Thema Start-ups erscheint mit dem Titel „Wo sind meine Grenzen?“ und ist ab 7. Juni 2016 im Handel erhältlich.

www.zeit.de/campus

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