Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

29. Juni 2006

Arbeitsforscherin Jutta Allmendinger über Klassengesellschaft in Deutschland: Bildungschancen werden vererbt

So stellt Jutta Allmendinger, Direktorin des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dem deutschen Sozialsystem in der neuen Ausgabe von ZEIT Wissen ein schlechtes Zeugnis aus.
 
In einem Essay definiert sie die deutsche Gesellschaft als Klassengesellschaft, sofern man sich von Karl Marx’ Klassenbegriff trennt: „Höher gebildete Personen sind länger erwerbstätig, sie beziehen höhere gesetzliche Renten und können diese mit einer Zusatzversicherung aufstocken. Ihre Gesundheit ist besser, ihre Lebenserwartung höher“, so Allmendinger in ZEIT Wissen. Nicht der Besitz an Produktionsmitteln, sondern das Maß an Bildung und Arbeit bestimmen demnach die Klassenzugehörigkeit.
 
Allmendinger kritisiert, dass höhere Bildung nur für die wenigsten greifbar ist: „Bildungschancen werden nach wie vor ‚vererbt‘, von den Eltern an die Kinder weitergegeben.“ In der Zukunft sieht sie diese Probleme noch verschärft: „Unsere Gesellschaft hat diese Form strukturierter Ungleichheit nicht hinter sich gelassen. Im Gegenteil, sie nimmt zu, und sie scheint sich zu verfestigen“. Die Arbeitsforscherin warnt davor, die Lage zu unterschätzen: „Wir sollten uns nicht zurücklehnen und abwarten, bis in Deutschland die Vorstädte brennen.“
 
 
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage den kompletten Artikel sowie das Cover der neuen Ausgabe von ZEIT Wissen zu.

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen