Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

5. Januar 2005

Bildungsexperte macht verfehlte Einwanderungspolitik für schlechtes Pisa-Ergebnis verantwortlich

„Dafür zahlen wir jetzt den Preis“, sagt der Hamburger Erziehungswissenschaftler der ZEIT. Die Sprachförderung von Einwandererkindern in deutschen Schulen sei noch immer unzureichend.

Schüler nichtdeutscher Herkunft hatten bei der Pisa-Studie deutlich unterdurch-schnittliche Leistungen erzielt. Laut Bos ließen sich mit besserer Sprach-förderung nicht nur die Ergebnisse in Deutsch, sondern beispielsweise auch in Mathematik oder Biologie deutlich verbessern. Die Förderung müsse bereits im Kindergarten beginnen und über die Grundschule hinaus bis in die oberen Klassen weitergehen.

Bos räumt ein, dass eine stärkere Förderung viel Geld kosten würde. „Aber wenn man das nicht macht, dann haben wir hinterher die Rechnung im Justiz- und Sozialministerium. Dann kommt uns das doppelt und dreifach so teuer.“ Den Entschluss vieler Bundesländer, den Sprachstand der Kinder in Zukunft mittels Tests zu erfassen, lobt er als Schritt in die richtige Richtung: „Viele Konzepte sind allerdings noch unausgegoren.“

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen