Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

8. April 2019

Erben des „Bäderkönigs“: Enkel berichten erstmals über Steueraffäre Zwick

Die drei Enkel des als „Bäderkönig“ bekannten Unternehmers Eduard Zwick berichten in der aktuellen Ausgabe von ZEIT CAMPUS erstmals darüber, wie sie die Affäre um die Steuerhinterziehung ihres Großvaters erlebt haben. Ihr Vater musste sich Mitte der 1990er Jahre dafür vor Gericht verantworten und wurde vor den Augen seiner Kinder verhaftet.

Caroline Zwickson, 36, erklärt im Studierendenmagazin: „Für mich war das eine schlimme Zeit. Ich habe lange nicht verstanden, was passiert war.“ Und weiter: „Als Kind war ich wütend auf unseren Opa, aber auch auf den deutschen Staat, der unseren Vater stellvertretend für ihn festgehalten hat. Opa ist dann bald gestorben. Ich konnte damit abschließen.“ Ihr Bruder Johannes Zwick sagt heute: „Mir war damals schon bewusst, dass mein Opa schuld war und in der Schweiz nichts mehr mit dem Ganzen zu tun haben wollte. Er hat alles auf unseren Vater geschoben. Ich dachte, das kann doch nicht sein, ich kannte ihn als netten Opa.“

Dem dritten Kind, Markus Zwick, ist besonders der Presseandrang in Erinnerung geblieben: „Wir Kinder konnten nicht mehr vor die Tür gehen, ohne dass da Kameras waren und uns jemand ein Mikro ins Gesicht gehalten hat. Ich hatte keine Ahnung, was diese Steuerhinterzieherei überhaupt sein soll.“ Er erinnert sich weiter: „Wir bekamen auch Briefe mit Drohungen von Leuten, die uns entführen wollten. Es standen ja Geldsummen in der Zeitung, 71 Millionen Mark Steuerschulden.“

Eduard Zwick, Gründer Johannesbad-Therme in Bad Füssing, floh in den 1980er Jahren mit 71 Millionen Mark Steuerschulden in die Schweiz. Die Enkelgeneration soll bald die Unternehmensführung der Johannesbad-Gruppe übernehmen, die heute Kliniken, Gesundheits- und Rehazentren, Hotels und Fachschulen in ganz Deutschland betreibt.

Das komplette ZEIT CAMPUS-Interview dieser Meldung senden wir Ihnen für Zitierungen gerne zu.

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