Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

19. November 2009

Für Luk Perceval gibt es keine Tabus auf der Theaterbühne

Wann wird aus Werktreue Langeweile – und wann ein Gewinn? Beim ZEIT DIALOG Landmarken zum Thema „Werktreu oder frei – was darf, was kann Theater?“ im Hamburger Hühnerposten sprach sich Luk Perceval, neuer Haus-Regisseur des Thalia Theaters, gegen Tabus auf der Bühne aus: „Solange man keine Menschen oder Tiere auf der Bühne tötet, gibt es nichts, was verboten ist im Theater.“

Schauspielerin Martina Gedeck möchte, dass „der Zuschauer einen Bezug zum Stück hat und erkennt: Worum geht es in dem Stück?“ Dabei gefalle ihr die „Jazz-Variante des deutschen Theaters“, wo viele unterschiedliche Inszenierungen ihren Platz finden.

Klaus von Dohnanyi, ehemaliger Bürgermeister Hamburgs, forderte auch eine „Konfrontation mit Tabus“ durch das Theater. Aber oft sei es „schade um die Sprache, die `verlabert´ würde“. Somit ginge verloren, was es eigentlich zu bewahren gelte. Hier entdecke er eine „tragische Entwicklung an deutschen Theatern“.

„Das Theater ist vielmehr als Sprache. Die Frage ist: Was ist der Kern des Stücks?“ sagte Ulrich Khuon, neuer Intendant am Deutschen Theater in Berlin. Und darin waren sich alle Podiumsteilnehmer einig: Um dies herauszufinden, müsse jedes Theater versuchen „ein dialogisches Verhältnis zum Publikum aufzubauen“.

ZEIT DIALOG Landmarken ist eine Veranstaltung der Wochenzeitung DIE ZEIT in Kooperation mit dem Goethe-Institut Hamburg und dem Deutschlandradio.

Lina Wünsche
Leiterin Hochschulveranstaltungen - in Elternzeit -
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