Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

5. September 2016

Marcell Jansen: Im Profi-Fußball entstehen kaum echte Freundschaften

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Marcell Jansen beschreibt die Welt des Profi-Fußballs als kühlen, einsamen Ort, an dem kaum anhaltende Freundschaften entstehen. In der ersten Ausgabe von ZEITmagazin MANN sagt der 30-Jährige: „Ich habe das bis heute nicht kapiert, warum im Fußball so wenige echte Bindungen entstehen. Die Voraussetzungen sind ja eigentlich ideal: Du hast lauter Männer im gleichen Alter auf einem Haufen, alle haben Geld, schöne Frauen“. Nicht mal Konkurrenz sei ein großes Thema, meint Jansen, weil in Bundesligamannschaften nur ein bis zwei Spieler für dieselbe Position infrage kämen. „Und trotzdem kommst du mit den Leuten sozial keinen Schritt weiter.“

Jansen vermutet, dass die meisten Fußballprofis sich wenig um ihr Inneres kümmerten. Kaum einer beschäftige sich mit der Frage: „Wie werde ich eigentlich, jenseits irgendwelcher sportlicher Erfolge, zu einem glücklichen Menschen?“ Für ihn selbst sei es immer wichtig gewesen, „mich selbst zu fragen, warum es mir zu einem bestimmten Zeitpunkt gut geht oder nicht“, erklärt Jansen. „Ich war zwar nie depressiv, auch nicht in psychologischer Behandlung, aber schon sehr nachdenklich.“

Mit seiner Entscheidung, dem Profi-Fußball den Rücken zu kehren, scheint Jansen glücklich zu sein. Nach einem Spiel unter Freunden erzählt er der Redaktion von ZEITmagazin MANN: „Dieses Spiel auf dem kleinen Feld, fünf gegen fünf, ist genau meins. Die ständigen Positionswechsel, die Geschwindigkeit, die Enge – das macht mir mehr Spaß als das streng taktische Die-Linie-hoch-und-runter-Laufen eines Bundesligaspiels. Es ist mehr wie der Straßenfußball, den ich als Kind kannte.“
    
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ZEITmagazin MANN ist das neue Magazin des ZEIT Verlags. Vom 6. September 2016 an wird die Zeitschrift zweimal jährlich erscheinen, der Copypreis liegt bei 8,50 Euro.

Ebba Schröder
'- in Elternzeit - Referentin Gesamtkoordination Pressearbeit