Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

6. Dezember 2020

Margrethe Vestager und Viva con Agua erhalten Marion-Dönhoff-Preis 2020

Zum 18. Mal wurde am 6. Dezember 2020 der Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung verliehen. In diesem Jahr fand der Festakt erstmals im Rahmen einer digitalen Veranstaltung statt, die live gestreamt wurde.

Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und EU-Wettbewerbskommissarin. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde sagte in ihrer Laudatio, Vestager setze mutig die Regeln der Europäischen Union durch, egal, wie stark der Gegner sei. Sie verhelfe Menschen in einer sich schnell verändernden, digitalen Welt zu einer stärkeren Handlungsfähigkeit und ermutige insbesondere Frauen dazu, sie selbst zu sein. Vestager sei das beste Beispiel dafür, weshalb die Welt „diverse leadership“ brauche, und stehe „für eine Art der weiblichen Führung, die viele von uns inspiriert.“

Margrethe Vestager betonte im Gespräch mit Ileana Grabitz, Politikchefin von ZEIT ONLINE, das neue Selbstbewusstsein der EU: „Nicht nur die USA haben sich verändert – auch wir haben uns verändert. Wir wissen, wer wir sind, was wir tun können und was wir tun wollen.“ Europa sei dadurch durchsetzungsfähiger: „Ich denke, wir können ein viel besserer Partner für die USA sein, denn wir sind selbstbewusster. Und zwei starke, selbstbewusste Partner können zusammen viel bewegen.“

Viva con Agua de St. Pauli e.V. wurde mit dem Förderpreis ausgezeichnet, der ebenfalls mit 20.000 Euro dotiert ist. Die Non-Profit-Organisation engagiert sich mit Projekten weltweit für eine bessere Trinkwasser- und sanitäre Grundversorgung. Die Laudatio hielt Musikerin Joy Denalane, die erklärte, dass Viva con Agua eine „universal language“ nutze, Transmitter herstelle in Form von Musik, Kunst und Sport. „Um für die Sache zu sprechen, um sozusagen die Kommunikation zu erleichtern, und vor allem auch, um auf Augenhöhe mit den Mitstreiterinnen und Mitstreitern zu sprechen.“ Viva con Agua delegiere nicht hierarchisch nach unten, sondern arbeite „auf Augenhöhe mit sehr viel Solidarität“.

Michael Fritz, Mitgründer von Viva con Agua, erklärte im Gespräch mit Amna Franzke, Redakteurin von ZEIT Campus Online, seine Vision für 2021: „Ich fänd‘s geil, wenn wir es nächstes Jahr einfach mal schaffen, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Das ist noch eine große Utopie vielleicht, doch rein theoretisch ist es möglich.“

Carolin Stüdemann, Geschäftsführender Vorstand von Viva con Agua, ergänzte: „Und diese Demut beizubehalten: zu wissen, dass wir eben nicht alles wissen können und offen dafür bleiben, immer wieder Neues dazuzulernen und unsere Projekte immer wieder zu verbessern.“

Der Marion-Dönhoff-Preis wird von der Wochenzeitung DIE ZEIT, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Marion Dönhoff Stiftung vergeben.

Bildmaterial senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Den Mitschnitt der Verleihung des Marion-Dönhoff-Preises 2020 sehen Sie hier:
https://m.youtube.com/watch?feature=emb_title&v=XDoKPQXV3j0 

Judith Busch
Referentin Unternehmenskommunikation