Murat Kurnaz: Ich wollte nie ein politischer Mensch sein

Murat Kurnaz, der von 2002 bis 2006 in Guantánamo inhaftiert war, sagte im Interview mit ZEIT CAMPUS, dass er eigentlich gar kein politischer Mensch sei, „aber Murat Kurnaz ist es schon“. Das sei eine öffentliche Person. „Wenn über Menschenrechte diskutiert wird, fällt dieser Name. Ich habe das nie gewollt.“ Auf die Frage, warum er nach Deutschland zurückkam, antwortete Kurnaz: „Ich bin kein Mensch, der vor Sachen wegläuft, sondern bleibe da und mache das Beste daraus.“

Kurnaz vergleicht sein heutiges politisches Engagement für Menschenrechte mit Kampfsport: „Man gewinnt oder verliert. Hauptsache, man hat sein Bestes gegeben.“ Wenn er abends schlafen gehe, könne er wenigstens sagen: „Ich hab´s versucht.“ Dabei möchte er mindestens genauso viel tun wie Menschenrechtler, die nie gefoltert wurden oder Insassen von Guantánamo persönlich nie begegnet sind.

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