Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

13. August 2010

Nestlé-Chef Berssenbrügge kritisiert Greenpeace-Kampagne als „unangemessen“

„Das Anliegen von Greenpeace ist legitim, und der Schutz des Regenwalds ist auch für uns wichtig, keine Frage. Der Stil der Kampagne war aber unangemessen und für uns schmerzhaft.“ Es sei der Eindruck erweckt worden, „Nestlé sei Hauptverantwortlicher und zeige sich uneinsichtig.“  Beides sei „definitiv falsch.“

Greenpeace hatte Nestlé vorgeworfen, durch den Kauf von Palmöl von einer indonesischen Firma, die zur Vergrößerung ihrer Anbaufläche Teile des Urwalds roden wollte, die Urwaldzerstörung zu unterstützen. Der Nestlé-Chef hierzu: „Ich finde die Kampagne von Greenpeace schon ein wenig paradox: Ein Kitkat enthält so gut wie kein Palmöl, ist aber eine bekannte Marke und damit ein prominentes Ziel der Kampagne.“ Der 57-Jährige weiter: „Wäre es für Greenpeace interessant gewesen, eine mittelständische Marke anzugreifen, die prozentual viel mehr Palmöl verwendet als wir, aber keine überregionale Bedeutung hat? Sicher nicht.“

Gleichzeitig räumt Berssenbrügge ein, Nestlé habe „im Internet tatsächlich nicht immer adäquat reagiert“. Das Unternehmen hatte ein kritisches Greenpeace-Video von YouTube entfernen lassen und die Facebook-Seite von Kitkat gesperrt, weil Konsumenten dort Kritik geäußert hatten.

Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview mit Gerhard Berssenbrügge zu. Die neue ZEIT CAMPUS-Ausgabe erscheint am 17. August.

Sandra Gebhard
Referentin