Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

21. Februar 2011

OECD-Vize Aart de Geus: Junge Deutsche malen Lage weit schwärzer, als sie in Wirklichkeit ist

In die Debatte um die Zukunftsperspektiven junger Deutscher  habe sich ein für ihn „unerklärlicher Pessimismus eingeschlichen“, so der 56-Jährige. Ein Beispiel hierfür sei der Begriff „Generation Praktikum“. Zwar dauere es heute „effektiv länger, bis man als Absolvent in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhältnis“ komme, er halte dies aber „für eine nicht nur schlechte Entwicklung“: Junge Menschen könnten heute „Erfahrungen sammeln. Langfristig landen die meisten Akademiker in Deutschland in festen Jobs. Darauf kommt es doch an!“, so de Geus weiter.

Trotz durch die OECD angekündigter Vollbeschäftigung bis zum Jahr 2020 in den meisten deutschen Bundesländern werde es für Absolventen jedoch kein „Schlaraffenland“ geben, so de Geus. Dem stehe die „starke Regulierung in Deutschland von unbefristeten Verträgen“ im Wege. „In nur wenigen Industriestaaten ist der Kündigungsschutz so stark wie in Deutschland. Für junge Leute bedeutet das: Sie bekommen schwerer einen unbefristeten Vertrag, weil das für die Unternehmen zu risikoreich ist.“

Die neue ZEIT CAMPUS-Ausgabe erscheint am 22. Februar. Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview mit Aart de Geus zu.

Sandra Gebhard
Referentin