Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

9. Dezember 2016

Boris Becker: Berühmt zu sein hat auch knüppeldicke Nachteile

Der ehemalige Tennisspieler Boris Becker hat bei der ZEIT KONFERENZ Deutsches Wirtschaftsforum in Frankfurt die Schattenseiten seiner Prominenz beklagt. Im Gespräch mit ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend sagte er, er sei froh, dass neue Medien zu der Zeit als er im Rampenlicht stand, noch keine Rolle gespielt hätten: „Berühmt zu sein hat auch knüppeldicke Nachteile: Einen Verlust der Privatsphäre wünsche ich keinem Menschen.“
 
Becker lebt seit einigen Jahren in London, „ich kann mir aber nicht vorstellen, meinen deutschen Pass abzugeben, um einen britischen zu bekommen.“ Eine doppelte Staatsbürgerschaft käme dagegen durchaus infrage. „Ich lebe aus vielen Gründen im Ausland. Ein wichtiger Grund ist, dass man mich dort sieht, wie ich heute bin. Hier werde ich immer noch stark mit dem verglichen, wie ich als Teenager war, aussah, was ich da gesagt habe.“ In Deutschland sei er bis zur heutigen ZEIT KONFERENZ noch nicht auf ein Podium eingeladen worden, „weil man sich wohl nicht vorstellen kann, dass der Herr Becker mehr als drei Sätze sagen kann.“
 
Heute sei er in einer anderen Situation als während seiner aktiven Laufbahn als Tennisspieler: „Zu Anfang meiner Karriere, war ich Individualist. Ich musste einfach alles mit mir selbst ausmachen. Das ist der größte Unterschied zu meiner zweiten Karriere.“ Jetzt komme er nur als Teamplayer weiter: „Ich brauche meine Firma, meine Mitarbeiter, um den Matchball zu verwandeln.“
 
Beim Deutschen Wirtschaftsforum in der Paulskirche in Frankfurt am Main versammeln sich am 8. Dezember 2016 zum achten Mal führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, darunter Carsten Spohr, Dieter Zetsche, Friedrich Merz und Boris Becker.