Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

5. November 2020

Joe Kaeser: Gute Beziehung zu China nur in einem geeinten Europa möglich

Der Vorsitzende des Vorstands der Siemens AG, Joe Kaeser, sieht China als wichtigen Dialogpartner für Europa. Er glaube, dass auch „China erkannt hat, dass man als aufstrebende Wirtschaftsmacht auch Partner und Verbündete braucht.“ Europa müsse sich allerdings besinnen, wenn es auch in Zukunft eine Rolle spielen wolle: „China ist sehr klug, wenn es darum geht, Stimmungen zu erkennen.“ Wenn Europa nicht geeint sei, werde es weiter einen Bilateralismus zwischen den USA und China geben. Kaeser: „Und das ist nicht gut.“

Deutschland sei als Exportnation auf den Multilateralismus angewiesen: „Wenn sich ein Land wie unseres dem Import versperrt, ohne Begründung, dann muss man sich nicht wundern, wenn das andere sich dem Export versperrt.“

Im Gespräch mit dem Stellvertretenden Wirtschafts-Ressortleiter, Roman Pletter, äußerte sich Kaeser auch zu Huawei: Er halte es „für falsch, einfach nur zu sagen, der Marktführer ist leider zufällig aus China und deshalb wollen wir ihn nicht haben.“

Marie-Louise Schlutius
Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen