Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

1. April 2020

LUCHS-Preis April für Chris Naylor-Ballesteros: „Der Koffer“

Der LUCHS-Preis April geht an den Autor Chris Naylor-Ballesteros für das Bilderbuch „Der Koffer“, erschienen im Sauerländer Verlag und empfohlen für Leserinnen und Leser ab vier Jahren.

Dass mit dem grünen Tier etwas nicht stimmt, darüber sind sich Hahn, Hase und Fuchs einig. Er komme von weit her, erzählt der Neuankömmling. In seinem Koffer seien eine Teetasse, ein Tisch, ein Stuhl, eine Holzhütte, sogar ein ganzer Berghang mit Bäumen. In der festen Überzeugung, den Grünen der Lüge zu überführen, schlagen Fuchs und Hahn den Koffer in Stücke und machen eine erstaunliche Entdeckung: Neben einer zerbrochenen Teetasse finden sie ein Foto – darauf zu sehen sind ein Tisch und ein Stuhl vor einer Holzhütte an einem Berghang mit Bäumen. Das ist alles, was dem fremden Tier von seinem Zuhause geblieben ist. Beschämt setzen Fuchs, Hase und Hahn alles daran, den Grünen willkommen zu heißen.

Chris Naylor-Ballesteros erzähle mit seinem Bilderbuch eine Flucht-Geschichte für die ganz Kleinen und finde „ein so naheliegendes wie geniales Bild für das, was die mehr als 70 Millionen Menschen, die derzeit weltweit auf der Flucht sind, an Erlebnissen und Entbehrungen, Verlusten und Ängsten mit sich herumtragen“, urteilt Katrin Hörnlein in der ZEIT. Was ursprünglich ein humorvolles Bilderbuch übers Zuhause-Gefühl werden sollte, sei nun ein Aufruf für Mitgefühl geworden: „So wie es Naylor-Ballesteros um diese ganz simple Botschaft geht, so wählt er auch in Text und Bild das Weniger-ist-mehr-Prinzip. Jeder Strich und jeder Satz sitzen.“

Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen, Benno Hennig von Lange, Junges Literaturhaus Frankfurt, und Klaus Humann, ehemaliger Verleger des Carlsen und Aladin Verlags. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.

Aufgrund der vielen Stunden, die Eltern und Kinder derzeit wegen der Corona-Pandemie gemeinsam zu Hause verbringen, empfehlen die fünf Juroren zusätzlich folgende Bücher „gegen den Familien-Lagerkoller“:

• Klaus Humann: „Lulu in der Mitte“ (Hanser Verlag), empfohlen ab drei Jahren
• Benno Hennig von Lange: „Weltverbessern für Anfänger“ (Gerstenberg Verlag), empfohlen ab zwölf Jahren
• Brigitte Jakobeit: „Der Junge aus der letzten Reihe“ (Atrium Verlag), empfohlen ab acht Jahren
• Katrin Hörnlein: „Quappi“ (Aladin Verlag), empfohlen ab vier Jahren
• Anja Robert: „Der Katze ist es ganz egal“ (Klett Kinderbuch Verlag), empfohlen ab neun Jahren

Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger vor: Am Donnerstag, 02. April 2020, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei und am Sonnabend, 04. April 2020, um 14.40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter: www.radiobremen.de/luchs.

Ann-Kristin Lohmann
Projektmanagerin ZEIT Veranstaltungen