Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

17. September 2013

Renate Künast übt Selbstkritik am Wahlkampf der Grünen

Renate Künast, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, zeigt sich im „ZEIT-Gespräch zur Wahl“, das heute um 18.30 Uhr auf N24 ausgestrahlt wird, selbstkritisch hinsichtlich des Wahlkampfes der Grünen: „Ich sage Ihnen mal ganz ehrlich: Was uns nicht gelungen ist, ist den Vorwurf des erhobenen Zeigefingers zu entkräften und zu zeigen, was eigentlich tatsächlich da steht. Also, die Debatte über das Gemüseessen oder den Veggie-Day hat doch ein Kuriosum. Ilse Aigner als Landwirtschaftsministerin fördert beispielsweise in Hannover in Kantinen den Veggie-Day.“

Der Wahlkampf der Grünen sei an der Lebenswirklichkeit der Wähler vorbei gegangen, so Künast: „Mal vom Lebensalltag aus gedacht – an die Stelle sind wir nicht gekommen. Also müssen wir uns später fragen, warum es so war, es aber in den letzten Tagen erklären und motivieren.“ Auf die Frage, ob die Grünen den Wählern ihre Anliegen in den großen Themen wie Haushaltspolitik oder Energiewende hinreichend erklärt hätten, entgegnet sie: „Nee, ich glaube, wir können besser sein, wir müssen besser sein. Übrigens auch in den letzten Tagen.“

Auf die Frage hin, ob sie glaube, dass die FDP es in den Bundestag schaffen werde und welche Prognose sie für ihr Abschneiden bei der Wahl geben würde, antwortet Künast: „4,95 Prozent“. Ihre Einschätzung für die Alternative für Deutschland (AfD): „Die ist wahrscheinlich im ähnlichen Bereich. Ich glaube, dass die auf einer Klaviatur spielt, antieuropäisch, auch ein bisschen ausländerfeindlich mit einer hohen Aggression. Ich glaube, dass die auch im Zweifelsfalle um ein, zwei Prozent unterschätzt ist. Da könnten wir noch unser blaues Wunder erleben“.  Konkret daraufhin befragt, ob sie glaube, die AfD schaffe es in den Bundestag, antwortet sie: „Die Gefahr besteht, ja.“

„ZEIT-Gespräch zur Wahl“ – der wöchentliche Talk mit Spitzenpolitikern zur Bundestagswahl 2013 – dienstags um 18.30 Uhr auf N24. Marc Brost, Leiter des Hauptstadtbüros der ZEIT, befragt in jeder Sendung in einem halbstündigen intensiven und hintergründigen Gespräch einen Spitzenpolitiker.

Nächster Gast in der Sendung ist Hans-Dietrich Genscher (FDP) – am Dienstag, den 24. September 2013, um 18.30 Uhr.

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen