Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

7. Februar 2022

Ursula von der Leyen: „Anzeichen dafür, dass der Kreml Gaslieferungen weiterhin als politisches Druckmittel einsetzt, mehren sich“

Ursula von der Leyen setzt im Kampf gegen steigende Energiepreise auf erneuerbare Energien. Haupttreiber des aktuellen Anstieges sei der Gaspreis: Europa importiere 90 Prozent seines Gases – davon mehr als 40 Prozent aus Russland. „Und dort gibt es derzeit trotz Spitzenpreisen und überbordender Nachfrage offenbar keinerlei Interesse, die Lieferungen an uns zu erhöhen. Das ist ein sehr sonderbares Geschäftsgebaren von Gazprom“, so die Präsidentin der Europäischen Kommission. Es sei „nicht ausgeschlossen, dass die Gaspreise noch eine Weile auf sehr hohem Niveau verharren könnten. Die Anzeichen dafür, dass der Kreml Gaslieferungen weiterhin als politisches Druckmittel einsetzt, mehren sich.“

Deshalb müsse Europa nun zusammenhalten und sich unabhängig von den Machtspielen Putins machen, appelliert von der Leyen bei Europe 2022: „Europa ist am stärksten, wenn es zusammenhält.“ Beispielsweise baue die EU gerade eine Partnerschaft für Energiesicherheit mit den USA auf, bei der es vor allem um mehr LNG-Gaslieferungen gehen soll. Um die Energieversorgung Europas sicherzustellen, müssten aber vor allem die erneuerbaren Energien „mit Hochdruck“ ausgebaut werden: „Denn jede Kilowattstunde Strom, die Europa mit Sonne, mit Wind, mit Wasserkraft und mit Biomasse erzeugt, macht uns unabhängiger von russischem Gas.“

Dafür müsse der Umstieg überall in Europa beschleunigt werden: „Wir müssen schneller werden“, so die Chefin der europäischen Exekutive. China hätte 2021 mehr Windkraftanlagen in einem Jahr gebaut als der gesamte Rest der Welt in fünf Jahren. Um aufzuholen, brauche die EU dringend schlankere und schnellere Genehmigungsprozesse. Von der Leyen verspricht: „Dazu werden wir als Europäische Kommission Vorschläge machen.“

Das vollständige Gespräch sehen Sie hier.

Der Jahresauftakt „Europe 2022“ ist eine gemeinsame Initiative der ZEIT, des Tagesspiegels, des Handelsblatts und der WirtschaftsWoche. Der Hashtag zur Veranstaltung lautet #Europe20XX.

Stefanie Walz
Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen